Gymnasium Gosheim Wehingen (Druckversion)
Artikel vom 21.06.2022

"Bei uns geht es die meiste Zeit fröhlich zu"

„Bei uns geht es die meiste Zeit fröhlich zu“: Spaichinger Hospiz zu Besuch am Gymnasium Gosheim-Wehingen

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Susanne Schell (l.) und Sophie Heinzelmann (re.)
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Susanne Schell bei Vortrag

Am 3. Juni bekamen die zehnten Klassen des Gymnasiums Gosheim-Wehingen Besuch vom Spaichinger Hospiz am Dreifaltigkeitsberg: Susanne Schell, eine der drei Leiterinnen des Hospizes, stellte ihre Einrichtung vor.

Bekanntlich werden in einem Hospiz Sterbenskranke betreut. Um Heilung geht es dabei nicht. Stattdessen geht es in einem Hospiz darum, den Sterbenskranken einen möglichst stressfreien und möglichst würdevollen Abschied vom Leben zu ermöglichen. Zu diesem Zweck bekommen sie nicht nur Mittel, die ihre Schmerzen oder ihre anderen körperlichen Beschwerden lindern: sie bekommen auch Gesprächsangebote und können sich an gemeinschaftlichen Unternehmungen beteiligen.

Das Spaichinger Hospiz am Dreifaltigkeitsberg hat Platz für acht Gäste. Tatsächlich werden die Sterbenskranken hier nicht „Patienten“ genannt, sondern „Gäste“. Schon mit diesem Begriff drückt das Hospiz aus, dass die Sterbenskranken hier mehr Freiheiten haben als in einem Krankenhaus. Sie können zum Beispiel essen und trinken, was sie wollen. Da es nicht um Heilung geht, wird einem Alkoholiker zum Beispiel der Alkohol nicht verwehrt.

Susanne Schell widerspricht dem weit verbreiteten Vorurteil, dass es in einem Hospiz traurig zugehe. Obwohl man im Hospiz dauernd mit dem Tod konfrontiert werde, gehe es hier die meiste Zeit fröhlich zu. Aufgrund der ganzen Angebote des Hospizes könnten die Gäste auch dem letzten Lebensabschnitt noch etwas Schönes abgewinnen. Manche Gäste machten vom Hospiz aus sogar noch Ausflüge. Einer der Gäste habe vom Hospiz aus sogar noch eine Reise nach Südtirol gemacht, um vor seinem Tod noch einmal seine Heimat zu sehen.

Eröffnet wurde das Spaichinger Hospiz am Dreifaltigkeitsberg im Jahr 2011. Seither begleitete es schon mehrere hundert Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt. Die meisten Gäste sind im Rentenalter. Manchmal kommen aber auch wesentlich jüngere Menschen. Finanziert wird das Hospiz zu 95 Prozent mit Steuergeldern und zu 5 Prozent mit Spenden. Unterstützen kann man das Hospiz nicht nur durch Spenden, sondern auch durch eine Mitgliedschaft im Hospizverein.

Der Besuch des Hospizes am Gymnasium Gosheim-Wehingen war von der Religionslehrerin Sophie Heinzelmann organisiert worden.

 
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